Jüdisches Leben am Grindel

 
Nach Aufhebung der Torsperre 1860 verlagerte sich das Leben der jüdischen Gemeinde in Hamburg zunehmend in den Stadtteil Rotherbaum. Die damals entstandenen Villen und Etagenhäuser prägen bis heute das Bild. Das Herzen des Stadtteils war (und ist) die Straße Grindelberg. Hier stand die Bornplatz-Synagoge, hier findet sich noch heute die Talmund-Tora-Schule. In unmittelbarer Nachbarschaft liegt der Campus der Universität. Hier wirkten berühmte Wissenschaftler wie der Philosoph Ernst Cassierer, der auch einer der ersten Universitätsrektoren jüdischen Glaubens in Deutschland war. Direkt neben ihrem Hauptgebäude liegt der „Platz der Deportierten“. Er erinnert an das abrupte Ende des jüdischen Lebens mit den Transporten ab 1938. Auf dem Rundgang begegnen wir eindrucksvollen Persönlichkeiten wie dem Reeder Albert Ballin, der Theaterintendantin Ida Ehre oder dem Oberrabbiner Joseph Carlebach. Aber auch der Gauleiter Kaufmann residierte im Stadtteil und mit den Curio-Haus-Prozessen fand hier eine der wenigen direkten Aufarbeitungen der NS-Gräuel statt.

Treffpunkt: U-Bahnhof Hallerstraße (U1)
Dauer: ca. 2 Std
Preis: 20,00 €/Person
Mindestteilnehmerzahl: 4 Personen